Twitter (was mache ich gerade?)

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    Donnerstag, 9. April 2009

    Knuffig: Steueridentifikationsmerkmal ist kein Verwaltungsakt

    Ich hatte, nachdem meine höchst eigene, bundeseinheitliche Steueridentifikationsnummer* bekommen zuhause ankam, Widerspruch gegen die Zuweisung eingelegt.
    Heute kam dann ein freundliches Schreiben vom Bundeszentralamt für Steuern. Rechts oben ein schwarz/graues, aus Punkten bestehendes "D", daneben die Worte "Freiheit, Einheit, Demokratie". In diesem Schreiben, das keinen Bearbeiter erkennen läßt, wird mir mitgeteilt, dass derzeit beim Finanzgericht Köln mehrere allgemeine Leistungsklagen nach § 40 Abs. 1 letzte Alternative Finanzgerichtsordnung (FGO) und Feststellungsklagen nach § 41 FGO gegen die Zuteilung der Steueridentifikationsnummer* abhängig seien, Urteile aber noch ausstünden.
    In diesem Schreiben wird mir nahe gelegt, das Einspruchsverfahren ruhen zu lassen, bis die Urteile da seien. Sollte ich eine Vortführung des Verfahrens wünschen solle ich dies mitteilen, in diesem Falle müßte der Einspruch aber abgelehnt werden. Die Zuteilung des Steueridentifikationsnummer* ist aber nach behördlicher Auffassung kein Verwaltungsakt.
     
    Bitte was ist diese Nummer nicht? Bzw. was ist die Steueridentifikationsnummer* denn, wenn es kein Verwaltungsakt ist? Ist die nicht dafür da, den Austausch von Daten zu erleichtern, und hat das nicht sogar ausschliesslich Verwaltungsgründe? Wobei: Freunde von uns haben ja unlängst erfahren, dass das mit der Steueridentifikationsnummer* von der Wiege bis zur Bahre wörtlich zu nehmen ist. Kurz vor Weihnachten kam ihr Sohn auf die Welt, eine Woche später bekam er seinen ersten, eigenen Brief. Und der war nicht von der Kinderlebensmittelzubehörindustrie...
     
    *) Ich fühle mich immer häufiger an die dystopische Rollenspielwelt von Shadowrun erinnert: Dort kommt es nach den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem immer größeren Einfluß der großen Firmen. Um 2060 herum, wo das Rollenspiel ansetzt, gibt es dann zwei große Gruppen von intelligenten Lebewesen: Diejenigen, die eine SIN besitzen, und die SINlosen. SIN steht bei Shadowrun zwar für "Systemidentifikationsnummer", aber das in diesem Zusammenhang auch nicht mehr als Wortklauberei.
    Spannend ist, das SINlose bei Shadowrun ausserhalb des Systems stehen, keine Versicherungen haben und damit auch keine Rechte auf irgendeine staatliche Versorgung. Das alles klingt irgendwie erschreckend realistisch...

    Das Konjunkturprogramm -- jeder darf mal ran

    Im Rahmen des Konjunkturprogramms II sollen eine Millionen IT-Sicherheitskits im Gesamtwert von 30 Millionen Euro verteilt werden.
    Großartig, was man mit der Finanzkrise alles machen kann: Ein neuer Ausweis mit digitaler Signatur soll die Wirtschaft ankurbeln, und den kleinen und mittelständischen Unternehmen neue Aufträge bringen. Ich kann mich ja irren, aber wenn ich das mit dem Kapitalismus richtig verstanden habe, kann man nur große Massen kostengünstig produzieren. So viele Firmen werden davon also wohl nicht profitieren. So eine, oder zwei vielleicht.
    Ach, und dann ist ja noch die Frage des Datenschutzes, und in welchem Rahmen dieser Ausweis mit seinem Chip überhaupt verwendet werden darf, oder ob es irgendwann einen Nutzungszwang geben wird.
    &nbsp
    Ach Mensch, zwei Tage hänge ich wieder an meinem RSS-Reader, und schon kommt mir die Galle hoch.

    Vertrauen zwischen den Geschlechtern

    Nach meiner Auffassung ist es Aufgabe unseres Rechtssystems für einen sicheren Rahmen zu sorgen, in dem sich alle in seinem Gültigkeitsbereich befindlichen Menschen bewegen können. Es geht dabei darum, eben für die (vielleicht auch trügerische) Sicherheit zu sorgen, dass, wenn einem Unrecht widerfährt, jemand da ist, der für Gerechtigkeit sorgt. Dafür sind Strafen ja da: Diejenigen, die sie vielleicht begehen wollen, einzuschüchtern.
     
    Wenn sich jetzt eine Frau mit einem Mann trifft, und es im Laufe dieses Treffens zu einer Vergewaltigung kommt, bei der die Frau gefesselt und mit Messerstichen verletzt wird, dann erwarte ich, dass dies entsprechend geahnded wird. Ein solcher Fall ist eindeutig, hier muß niemand versuchen herauszufinden, ob die Frau das vielleicht nur erzählt, um den Mann in Unglück zu stürzen, ihr Körper spricht eine deutliche Sprache.
    Was ich nicht erwarte ist, dass nach einer erfolgreichen Schadensersatzklage der Frau der Mann hingeht, den Betrag anfechtet, und ihm vom Gericht recht gegeben wird, wie unlängst das OLG Saarbrücken (SpOn):
    Das OLG Saarbrücken reduzierte die Schmerzensgeldzahlung in einem späteren Urteil - weil H. sich "aus freier Entscheidung in eine für sie verfängliche Situation" begeben habe.
    [...]
    Am OLG Saarbrücken sieht man das anders. Pressesprecherin Margot Burmeister: "Bei der Bemessung des Schmerzensgeldes spielt eine Rolle, ob ohne das Zutun des Opfers eine Situation entstanden ist, in der es zu sexuellen Übergriffen kommen konnte - oder ob das Opfer zu dieser Situation beigetragen hat."
    Im vorliegenden Fall sind Alkohol mitsamt Trinkspielen und Ausziehen beteiligt, trotzdem hat die Frau, als es ums küssen und weitere sexuelle Handlungen ging, nein gesagt, sich gewehrt und hat mehrfach versucht, zu fliehen.
    Die Begründung vom OLG Saarbrücken finde ich hanebüchen, weil hier die verkorkste Weltanschauung hintersteckt, das wer sich auszieht, auch Sex will. Selbst wenn man an sowas denkt, sollte man vielleicht auch auf das Alter der Frau schauen:
    Ein- bis zweimal in der Woche arbeitete Sandra H.* in einer Gaststätte, ein Nebenjob, während sie für das Fachabitur büffelte.
    Erstaunlich ist hier zweierlei: Der große Altersunterschied einerseits sowie das Verhältnis der beiden zueinander (er war der Chef, sie die Angestellte, es bestand also ein Abhängigkeitsverhältnis) andererseits.
     
    Von der ganzen Situation mal abgesehen ist das ein unwürdiges Urteil, das, wie Frau Stolle im Beitrag richtig feststellt, ein Rückfall in die Denkweise der 60er Jahre darstellt. Betrachtet man mal das ganze Ausmaß dieses Urteils, bedeutet es, dass eine Frau sich nicht alleine mit einem Mann treffen darf, weil sie mit einer Vergewaltigung rechnen müsse. Oder anders herum wird hier quasi indirekt unterstellt, jeder Mann sei ein potentieller Vergewaltiger.
     
    Prinzipiell folgt daraus also, das Frau sich nicht auf ein klassisches Date einlassen darf. Und das ist eine Vorstellung, die mir echt nicht behagt. Gut, es ist ein Urteil, und das letzte Wort ist hier wohl nicht gesprochen, bzw. ist die Wahrscheinlichkeit groß, das andere Gerichte anders entscheiden werden. Trotzdem halte ich eine derartige Rechtssprechung für sehr gefährlich.

    Mittwoch, 8. April 2009

    Terrorverdächtige: Die neuen Hexen

    Während des sogenannten dunklen Zeitalters gab es die sogenannte Hexenverfolgung (wikipedia), die vor allem Frauen traf. Dabei war allen Frauen gemein, dass ihnen aus einer Vielzahl an Gründen eben Hexerei und Zauberei wurde, woraufhin sie gefangen genommen und einem Verhör unterzogen wurden.
    Verhör ist dabei, für aufgeklärte und moderne Menschen des neuen 21. Jahrhunderts ein sehr relativer Ausdruck, beinhaltet er doch die Folter mit einer Vielzahl lustiger Instrumente, die hinreichend die perverse menchliche Phantasie für die Entwicklung und den Bau von Tötungsmaschinen aufzeigen.
     
    Nun, man könnte froh sein, in unserer heutigen Zeit zu leben, wo man weiß, dass unter Schmerz erzwungene Geständnisse genau das enthalten, was der Folterer beabsichtigt. Wobei, das Thema Folter steht seit einigen Jahren ja wieder hoch im Kurs, von wegen CIA, Waterbording und so. Und wenn man sich dann noch den Bericht des internationen roten Kreuzes wegen der Beteiligung von Medizinern an Folterungen zur Gemüte führt, wird es mal wieder Zeit für eine gepflegte, eiskalte Gänsehaut.
    Dazu passt dann ja auch die Meldung das deutsche Behörden erwägen, künftig auch unter Folter erlangte Geständnisse vor Gericht zuzulassen.. Ich bin ja mittlerweile der Meinung, das wir uns garnicht so weit entwickelt haben seit diesem dunklen Mittelalter. Während die Menschen damals ihren Voyeurismus bei öffentlichen Hinrichtungen befriedigt haben, gibt es heute Privatfernsehen, das vom Niveau meistens auch nicht sehr viel höher liegt. Die Akzeptanz von Folter im deutschen Rechtssystem ist dann vielleicht nichts mehr als der nächste logische Schritt, quasi eine Rückkehr zu fundamentalen christlichen Werten der neuen deutschen Leitkultur, die ja von einigen gefordert wird.
     
    Wobei ich ja erstaunt bin über die Begründung, und die macht mir ehrlich gesagt eine Menge Angst. Ich war mal für Europa, und fand die Vorstellung toll, in einem großen, friedlichen Staatenbund zu leben. So ähnlich wie die Föderation in Star Trek, aber eben ein wenig kleiner. Gut, das war auch in den 90ern, seitdem ist eine Menge geschehen, vor allem "9/11", und Captain Picard und seine Crew sind out.
    Damals hätte ich nicht damit gerechnet, dass wir uns dann in Europa auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner einigen: Wir sollen Folter vor Gericht akzeptiert, weil wir ja in einem großen, komplexen Staatengebilde leben und eben in einigen Ländern gefoltert wird. Ja bitte, mal ehrlich: Wenn die in einigen europäischen Ländern foltern, warum sind das dann europäische Länder??? Die Türkei will man ja u.A. deshalb auch nicht in die EU lassen? Anderort kann man doch auch ganz toll politischen Druck ausüben...
     
    Genauso schlimm ist, das die islamische Terrorgefahr einfach alle Mittel heiligt, da können Ethik und Moral und ein modernes, aus bestimmten Gründen gewachsenen deutsches Rechtsverständnis einfach mal hinten an steht.
    Und da muß ich sagen, habe ich keine Angst vor einem islamischen Terrorismus, der mit einem Bombengürtel durch die Gegend läuft, um nur endlich zu seinen 70 Jungfrauen zu kommen, sondern vielmehr vor den Politikern, die sich tagtäglich dem Kampf gegen den Terror widmen.
    Um nicht zu sagen, das Politiker, die schamlos alle Einschnitte im Rechtssystem und der persönlichen Freiheiten mit dem Terrorismus und auch Kinderpornographie begründen, die wahren Terroristen des 21. Jahrhunderts sind. Denn Terror bedeutet nichts anderes, als Angst und Schrecken zu sähen, und nichts anderes tun diese Damen und Herren.
     
    Edit: Was mir gerade noch einfällt: Für die Bundesregierung ist das eigentlich ein geschickter Schachzug, zu sagen, man lehne Folter ab, könne ein solcherart gewonnenes Geständnis vor Gericht aber nicht abhlehnen. Es steht immer noch der Verdacht im Raum, Deutschland habe bei Entführungen weg geschaut oder nicht eingegriffen. Von daher könnten auch Terrorverdächtige in Deutschland einfach ins folternde Ausland geschaffen werden. Wegen der eigenen weißen Weste und so.
    Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu paranoid und unserer Bundesregierung gegenüber zu negativ eingestellt.

    Unbekannte Pflanzenwelt

    Wer gerne liest und die Tage bei einem gute sortierten Zeitschriftenladen vorbei kommt, dem (oder der) sei die aktuelle PM, vor allem der Artikel "Tut das dem Salat weh?" (S. 86, PM 4/2009) ans Herz gelegt.
     
    Auch wenn das etwas reisserisch klingt gibt der Artikel einen netten Überblick über die Inhalte des Buches "Alles fühlt" von Andreas Weber (BVT Verlag, ISBN 978-3-8-3333-0423-1).
     
    Kernaussagen des Artikels, und auch des Buches, sind:
    • Pflanzen reagieren auf ihre Umgebung durch äußere Reize und innere Signale: Sie haben eine innere Imunabwehr, können teilweise Schädlinge die sie erkennen und entsprechende Hilfe rufen, können gegen innere Schädlinge gezielt durch Zelltod und Säuren vorgehen, und können sich bei Schädlingsbefall untereinander durch Düfte informieren.
    • Aus der "Pflanzensprache" sind mittlerweile 1000 Duftvokabeln bekannt
    • Pflanzen haben eine Selbsterkennung (sie können z.B. eigene von fremden Wurzeln unterscheiden) und auch auf Nachbarn in der Umgebung reagieren, z.B. indem sie ihre Wuchsrichtung ändern.
    • Pflanzen können selbständig Entscheidungen treffen und diese Entscheidung in einem "generationenübergreifenden Gedächtnis" speichern

     
    Die Frage der Schmerzempfindung läßt der Artikel offen, Andreas Weber läßt in seinem Buch aber mehrmals durchblicken, dass Pflanzen bei Verletzungen organismusweit reagieren können, was eine Reizleitung nahelegt, die unserem Schmerz entspricht.
    Der große Unterschied, so Weber, ist allenfalls, dass Pflanzen ihre Reize und Impulse sowohl sehr viel langsamer, als auch auf eine dem Menschen nicht ersichtliche Art und Weise verarbeiten.
    Hier kommt schliesslich die Empathie, also die Fähigkeit, Gefühle anderer nachvollziehen zu können, ins Spiel: Unsere und auch den tieren gemeine Funktion der schnellen Reizverarbeitung und ähnlicher Ausdrucksweisen macht es möglich, auch ohne verbale Kommunikation Signale interpretieren zu können. Wir können Schmerz, Trauer, aber auch Liebe, Freude und Hingabe am Körper des Gegenübers festmachen, was uns bei Pflanzen nicht gelingen kann.
     
    Die spannende Frage heißt deshalb: Was bedeutet das für uns?
     
    Prinzipiell verschwinden hier die Unterschiede zwischen fleischlichen und pflanzlichen Lebewesen -- und damit wird die Definition von niederem Leben auf der einen, und höherem Leben auf der anderen Seite überholt bzw. als falsch entlarvt.
     
    Mich persönlich bestärkt dieser Exkurs in meinem Weltbild, das Leben gleichwertig ist, und das alles beseelt ist (einer der Kernelemente des Schamanismus). Somit haben alle Lebewesen bestimmte Rechte, die es zu erhalten gilt, und somit ist es auch egal, ob man Tiere ißt, oder nicht.
    Eine Karotte hat dasselbe Recht zu leben, wie ein Hase, selbst wenn sie auf seiner Speisekarte steht. Deshalb stehen Hasen mitsamt Karotten auch auf meiner. ;-)
    Beiden Lebewesen gebührt mein Dank dass sie mir durch ihren Tod mein Weiterleben ermöglichen.
     
    Das ist auch schon eine der Balance: Nur wenn ein Gleichgewicht besteht, herrscht Ruhe. Während in Argentinien und anderswo große Gebiete Regenwälder für die Rinderhaltung abgeholzt werden und somit als wertvolles Land verloren gehen, geschieht in Brasilien dasselbe -- für Soyabohnen.
    Wobei, was dieses Thema angeht haben wir natürlich ein Ungleichgewicht zu Gunsten der fleischproduzierenden Industrie. Was aber weniger daran liegt, das die Menschen Fleisch essen, sondern vielmehr, das sie zuviel Fleisch essen.
    Das ist einer der vielen unrühmlichen Nebeneffekte der Globalisierung und der westlichen Kultur: Würden wir unseren Fleischkonsum auf ein gesundes Maß reduzieren und das Fleisch aus lokalen Quellen beziehen, bräuchte man sich über solche Dinge gar keine Gedanken machen.
     
    So, jetzt sind wir eine große Runde über eine bis dato* unbekannte Welt der Pflanzen über Glaubensdinge bis hin zur Ernährung geflogen. Abschliessend möchte ich Euch nochmal das Buch von Andreas Weber ans Herz legen. Es ist ein wundervolles Werk und weiteres Beispiel dafür, dass nicht alles, was wir kennen und wir uns noch nie Gedanken gemacht haben, anders sein kann, als es scheint.
    Wo wir letzten Endes wieder bei der Wahrnehmung und Definition von Realität angekommen wären, also einem wirklich magischen Thema. Am Ende entführt uns das in die Vorstellungswelt indigener Kulturen...
     
    Kleiner Hinweis: Diesen Beitrag habe ich ursprünglich auf hexentreff.net gepostet. Da ich das Thema aber spannend finde erscheint er auch hier, in leicht abgewandelter Form.

    Montag, 6. April 2009

    Liebe Mittelalterfans, zieht Euch warm an -- Jugendamt verbietet Mittelalterlager

    Folgendes konnte man gerade bei Isotopp lesen, der es wiederrum von derwesten.de hat:
    Das Jugendamt in Dortmund hat am Donnerstag ein mittelalterliches Spektakel abgesagt, das in der ersten Osterferienwoche in der Jugendfreizeitstätte Hombruch laufen sollte. „Nach dem Amoklauf von Winnenden”, so Fachbereichsleiterin Elisabeth Hoppe, „muss das Konzept noch einmal auf den Prüfstand”.„Tremonias Erben III” stand ursprünglich auf dem Spielplan.

     
    Links
     
    Da darf man sich schon fragen, ob nicht demnächst auch aus Gründen der Gewaltprävention Mittelaltermärkte wie z.B. das Mittelalterlich Phantasie Spectaculum abgesagt werden.
     
    Ernsthaft: Wir befinden uns auf einem recht kritischen Kurs: Jungen brauchen die Auseinandersetzung mit Aggression, und ein Stückweit auch mit Gewalt und Tod. Auch wenn ein Junge die Tragweite und Bedeutung des Wortes "Tod" vielleicht nicht versteht, interessieren sie sich für Waffen aller Art. Mir jagt das zwischendurch ehrlich gesagt eine eiskalte Gänsehaut über den Rücken. Als Kelte bin ich regelmäßig auf Märkten, und in unserem Lager steht meistens auch ein gut sortierter Waffenständer. Wenn dann die Kurzen im Alter ab sechs oder sieben Jahren mit ihren Eltern da stehen, und sich haargenau die Funktions- und Wirkungsweisen der diversen Waffen erklären lassen, und dabei begeistert "Boah" rufen, kann man als Erwachsener, der mit Schmerz und Leid was anfangen kann, nur noch schlucken.
     
    Das als pervers oder auch nur als gewaltverherrlichenden Verhalten einzustufen halte ich aber für grundlegend falsch. Als Kinder haben wir ebenfalls auf sowas gestanden, und mal ehrlich: Spielzeugpistolen sind immer noch echten Waffen nachgebildet, und was Kinder heute als "Cowboy und Indianer" spielen war damals ein grauenhaftes Gemetzel.
    Ich glaube, vereinfacht gesagt, ein derartiges Interesse befriedigt einen Teil der eigenen Entwicklung. Es geht hierbei darum, die eigene Stärke zu und die eigene Aggression zu erleben, und positiv kanalisieren zu können. Wir neigen seit einigen Jahren dazu, Aggressionen als etwas negatives abzulegen, und gehen damit den falschen Weg. Den Aggressionen, in die richtigen Bahnen geleitet, haben ein unheimliches kreatives Potential.
     
    Wenn Kinder sich also mit solchen Dingen beschäftigen verhalten sie sich sowohl Kind- wie auch Altersgerecht, und es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass sie dadurch zu Terroristen, Amokläufern oder Psychopathen mutieren. Ähnliches gilt übrigens bei der nächsten Altersstufe für die "Killerspiele", die ich übrigens ebenfalls gespielt habe. Und jetzt schau mal einer an: Ich bin überzeugter Pazifist und habe meinen Zivildienst geleistet.
    Im Gegenteil, Kinder davon fern zu halten bedeutet, ihnen die Möglichkeit zu nehmen, ihr eigenes Bild und auch ihre eigene Empathie zu entwickeln, d.h. man erzieht ihnen Aggressions- und Emotionsstörungen an.

    Mittwoch, 1. April 2009

    Gravity: Der Twitterclient für Symbian, der rockt

    Seit ein paar Tagen gibt es auf der Bühne der Twitterclients für S60 Smartphones ein neues Gesicht: Gravity von mobileways.de.
    Um es kurz zu machen: mobileways.de hat alles richtig gemacht und eine Anwendung geschaffen, die viele andere professionelle Symbian Produkte in den Schatten stellt, wobei ich nicht genau weiß, wo ich eigentlich anfangen soll.
     
    Kleiner Hinweis: Ich habe mein N95 auf Englisch laufen, wie eigentlich alle Geräte. Deshalb verwende ich hier der Einfachheit halber auch die englischen Namen der Menüs, Tabs und Co. Ich würde aber davon ausgehen, dass Gravity sich nach der auf dem Smartphone eingestellten Sprache richtet.
     


     
    Accounts
    Nach dem Starten präsentiert Gravity eine Übersicht, auf der man Twitter Accounts anlegen kann, die Timelines existierender Accounts aufrufen oder die letzten gemachten Bilder anschauen und hochladen kann. Der Tab heißt sinnigerweise auch "Accounts".
    Schon diese Übersicht hat es mächtig in sich, denn Gravity ist nach dem Start erstmal merklich unauffällig und zwingt dem Benutzer nicht irgendwelche Dialoge, z.B. zum Aufbau einer Internetverbindung, auf. Diese verbirgt sich hinter einem Eintrag, mit dem sich die Verbindung je nachdem herstellen oder abbauen läßt. Interessanterweise übergibt Gravity den Access Point, über den man gerade Online ist, ggf. auch an den Webbrowser, so dass der nicht erneut nachfragt. Hatte mich in der Vergangenheit schon gewundert, warum sowas nicht möglich ist. Ist Gravity online, zeigt es nicht nur das an, sondern auch die übertragene Datenmenge.
     

     
    Bild-Uploads
    Auch das Hochladen der Bilder ist vorbildlich gelöst: Man muß nicht mehr in die Gallery, sich den Namen des gewünschten Bildes merken, und wieder zurück, um es dann dem Namen nach auszuwählen. Die Bilder werden im "Accounts" Tab als kleine Thumbnails angezeigt, und vor allem in Echtzeit aktualisiert. Dabei macht Gravity z.B. auch vor Screenshots nicht halt. Einfach das gewünschte Bild auswählen, und es öffnet sich ein Eingabefeld. Umrechnen und Upload des Bildes gehen schnell vonstatten.
     
    Infos and Updates
    Wie man anhand des Titels vermuten kann, verbirgt hier hinter die Möglichkeit, evtl. Updates direkt herunter zu laden und zu installieren, oder andere Infos vom Hersteller abzurufen. So läuft Gravity z.B. vor der Registrierung im Demo Modus. Gravity kann mittlerweile 10 Tage genutzt werden, nach fünf Tagen kann man jedoch nicht mehr twittern. Am ersten Tag waren das noch 24 Stunden...
    &nbs;
    Der Twitter Account
    Wählt man einen Twitter (oder identi.ca) Account aus, landet man im "Timeline"-Tab. der eben genau das ist. Analog dazu gibt es einen Tab für Replies, Direct Messages, eigene Tweets und Favoriten. Das ist denke ich für jeden Twitter-User selbst erklärend und wird deshalb nicht weiter vertieft.
    Viel interessanter finde ich die Tabs "Friends" und "Followers". Während Friends anzeigt, wen man liest, enthält "Followers" nach einem Update natürlich die Liste derjenigen, die einen selbst mitlesen.
    Die Einträge beider Listen sind unterschiedlich hinterlegt. Ein wenig Überlegung und Vergleich bringt ans Tageslicht, dass Gravity Gegenseitigkeit hervorhebt! Und das ist mal echt cool... Auf twitter.com braucht man dafür ein Greasemonkey Script.
     
    Posten, Retweets, URLs öffnen, Favoriten speichern...
    Ich habe noch garnicht geschrieben, wie man denn nun neue Tweets schreibt. Für Symbian User ist das denke ich mal nicht unbedingt transparent oder intuitiv, da ein "New Tweet" oder "Post" Menüeintrag fehlt. Gravity öffnet dafür innerhalb eines Accounts ein Eingabefeld, sobald man die Tastatur benutzt. Da habe ich stundenlang nach gesucht...
    Enthält ein Tweet eine URL, möchte man Retweeten oder den Tweet als Favorit speichern, kann man ihn markieren. Ein Druck auf okay enthült ein kleines Menü, aus dem man die entsprechende Auswahl treffen kann. Selbst ein unfollow ist hierüber möglich. Das war es eigentlich schon.
     
    Allgemeines
    Gravity ist wirklich hervorragend gemacht. Ich habe einige Anwendungen auf meinem Nokia N95, für die ich bezahlt habe, aber keine kann, was die User Experience angeht, Gravity das Wasser reichen:
    Durch die Timeline zu scrollen macht einfach Spass, die Scrollgeschwindigkeit ist bei Smartphones ohne Touchscreen abhängig von der Dauer des Tastendrucks. Geräte mit Touchscreen reagieren auf die Bewegung des Benutzers.
    Gravity unterstützt derzeit zwei Themes, quasi "hell" und "dunkel". Ich verwende "Silver-Black" von PiZero, da fügt sich das "dark theme" recht gut ein.
     
    Fazit: Gravity rockt! Wer ein Symbian S60 (sowohl v3 wie auch v5) besitzt und twittert, sollte sich das unbedingt mal ansehen!

    Donnerstag, 26. März 2009

    Gestern vor neun Jahren

    Drachno ist anwesend,
    und zwar von: Appelhuelsen (ueber Nuernberg).
    Eingeloggt seit: Don, 26. Mar 2009, 21:33:31
    Voller Name: Drachno der finstere Chaos-Krieger
    Rasse: Elf, Gilde: Chaos, Geschlecht: maennlich
    Spielerlevel: 24, Gildenlevel: 7
    Datum des ersten Login: Sam, 25. Mar 2000, 09:28:20
    ICQ: 156083942
    Bisher bereits 16 mal gestorben

     
    Jaja, am 25.03.2000 habe ich mich das erste mal im Morgengrauen angemeldet und mir einen Elfen als Charakter gebaut. Und heute habe ich, nach fast drei Jahren der Nichtspielerei, meine Mudpause beendet. Das nenne ich mal perfektes Timing.
    Und ich finde großartig, das im Morgengrauen eine ganze Menge Neuerungen zu erkennen sind. So ist die Spielerzahl zwar ein wenig gesunken, aber es gibt neue Gilden und auch wohl Gebiete. Im Angesicht von hochgezüchteten 3D-Spielen wie WoW und Co. mögen die MUDs Spieler eingebüst haben, sie scheinen sich aber nicht unter kriegen zu lassen.
    Eigentlich bietet sich das auch an: Da MUDs textbasiert sind und auf Interaktion mit anderen Spielern ausgelegt sind, sind sie, um es mal platt auszudrücken, sowas wie ein unheimlich aufgebohrter Chat, in dem man was erleben kann. Und wie das bei Chats so ist, ist deren Anforderung ans System eher niedrig. Und da Smartphones wie das iPhone, Samsungs Omnia oder auch Nokia N97 endlich ein ordentlich großes Display haben, kann man so ein Spiel auch 1:1 geniessen. Wobei das N97 wegen seiner Tastatur klar die Nase vorn hat.
    Hmm, ich glaub, ich weiß jetzt, welches Handy es als nächstes gibt. ;-)

    Mittwoch, 18. März 2009

    XMonad and Psi

    I recently switched from my beloved ion3 to xmonad, a window manager written and configured in haskell. It takes some time getting used to edit the xmonad.hs configuration file, but it's really worth if it you want to learn haskell anyway. XMonads big plus is that there's a big extension library available that offers many cool workspace layouts. So you can have several workspaces, each with its own layouts.
    I'm using Psi for most of my instant messaging needs (does Jabber and GPG encryption ring a bell?), so my idea was to have a layout that keeps my buddy list ("roster") on one side of the screen, filling the rest with open chat windows. As you already might know there is a layout available, simply called IM. But it took me a while to figure out what I needed to get psi working completely. So here we go with some snippets of my xmonad.hs:
     
    
    import XMonad.Layout.IM
    import XMonad.Layout.PerWorkspace
    

    Your layout configuration should contain something like this:
    
    withIM (1%6) (Title "Psi") Grid ||| resizableTile $
    
    (Title "Psi") is used by withIM to determine which window is Psis' buddy list/roster. The rest of the line is just a list of Layouts to be used by the rest of screen. So yes, you can have several layouts and even rotate them.
    But this does not send the roster to my workspace "9", so Psi has to be added to the ManageHook.
        , className =? "chat"            --> doF (W.shift "9") 
        , title     =? "Psi"             --> doF (W.shift "9")
    
    The code listed above works, but the following solution is more elegant, because it simply catches all psi windows:
        , className =? "psi"            --> doF (W.shift "9")
    

    Donnerstag, 12. März 2009

    Potentielle Täter

    Über den Amoklauf in Winnenden will ich keine großen Worte verlieren, dafür zerreissen sich die Medien mit mehr oder weniger reisserischen Beiträgen das Mundwerk.
    Spannend finde ich wieder, wie der Amokläufer wahr genommen wird, und was für Konsequenzen gezogen werden. Da ist wieder von einer Verschärfung des Waffenrechts die Rede, und natürlich dürfen auch Killerspiele nicht unberücksichtigt bleiben.
    Dabei ist es aber ziemlich egal, wie hoch die Messlatte des Waffengesetzes oder überhaupt irgendwelcher Gesetze gehängt wird: Es wird nichts helfen. Das haben Verbote nunmal so an sich.
     
    Davon mal abgesehen bleibt auch in diesem Fall etwas unberücksichtigt: Im Fernsehen hieß es gerade, potentiellen Täter müsse der Waffenerwerb möglichst schwer gemacht werden. Aber: Wieso wird nich dafür Sorge getragen, dass aus Menschen erst gar keine potentiellen Täter werden? Dies würde aber bedeuten, etwas verändern zu müssen. Man muß aufhören heuchlerisch von einer verrohenden Ellebogengesellschaft zu sprechen, sondern endlich neue Werte vermitteln. Solange aber immer der coolere und stärkere gewinnt werden weiter Menschen auf der Strecke bleiben.
     
    Heute neigen wir dazu, Menschen die Schuld für ihre Lage in die Schuhe zu schieben, ob bewußt oder unbewußt. Egal ob nun ein Aussenseiter oder HartzIV, angeblich sind alle selbst schuld für ihre Lage, und sollten zusehen, wie sie damit klarkommen. Damit hat die Gesellschaft aber ihre sozialen Funktionen verloren.

    Sonntag, 8. März 2009

    Fokussierung auf das Naheliegende

    Interesse an den Dingen um uns herum kann einen Menschen ganz schön blockieren, wie ich finde. Die Welt ist durch die Technisierung - allem voran das Internet - ganz schön klein geworden, und wir bekommen praktisch haut- und zeitnah die Sorgen, Nöte und Probleme aus allen Teilen der Erde serviert. Selbst wenn vieles direkt oder indirekt auf unseren Mist gewachsen ist, z.B. durch eine fehlgeleitete Entwicklungshilfe, können wir uns beim besten Willen nicht um alles kümmern.
    Das hinterläßt ein Gefühl der Ohnmacht, angesichts des Berges an Unrecht, das korrigiert werden müßte. Es herrscht ein Information Overflow, ein Überfluß an Informationen, der nicht mehr abgearbeitet werden kann. Dabei heraus kommt Frust, Wut, und das Gefühl, nichts verändern zu können.
    Ich schrieb glaube ich vor einer ganzen Weile mal darüber, und war mir der Tragweite meiner Worte wohl nicht völlig im klaren: Kein einzelner, und auch keine Organisationen, werden alle Probleme weltweit beheben können.
    Machbar ist aber für jeden Einzelnen von uns, die Probleme vor Ort direkt anzugehen, also das, was in unserem unmittelbaren Wirkungskreis liegt. Was wir im Einzelnen erreichen können, mag vergleichbar gering und unbedeutend sein, im Enteffekt macht es dann aber die Summe, wenn solche Anstrengungen flächendeckend unternommen werden. Also ja, eine andere Welt ist möglich, und es macht schon ein wenig Mut, wenn man den Song der Ärzte in den Ohren hat: Es ist nicht Deine Schuld, das die Welt ist wie sie ist, es ist nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.
    Auch das ist im Übrigen eine Fassette des Spruchs Think global, act local.
    &nbsp,
    Mal schauen, ich werde in den nächsten Tagen wohl mal meine Blogroll ein wenig ausdünnen, um mich besser auf das Naheliegende konzentrieren zu können.

    Some Notes for ZFS on FreeBSD

    There are two issues I stumbled upon while using/setting up a ZFS pool on FreeBSD:
    1. Don't use generic device names, e.g. ad0, da1
      On Solaris it's quite common to specify a device without any slice, thus specifying the entire disk. While this works on FreeBSD, too, it leads to some nasty error messages during boot because any GEOM/GPT disklabel is removed. Create a GPT disklabel and add a partition using the freebsd-zfs style instead - or simply use a standard FreeBSD slice covering the entire disk.
    2. Set geli_$dev_autodetach="NO" in /etc/rc.conf for all geli encrypted disks that will be part of your Z Pool
      This might be common knowledge, but I needed some time to figure this out: After a fresh boot issuing a "zpool status" obviously closed all geli providers, thus rendering the pool unusable. Well, this probably doesn't happen if you have zfs_enable="YES" in your /etc/rc.conf

     
    PS: I installed FreeBSD-CURRENT 8.0, it comes with ZPool Version 13!

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